Besteht ein Zusammenhang zwischen Diabetes und Glutenunverträglichkeit?

Eine Überempfindlichkeit gegen verschiedene Getreidearten kommt bei Diabetikern mit dem Typ 1 häufig vor. Lange sah man hier keinen Zusammenhang, doch inzwischen vermutet man verstärkt, dass beide Krankheiten durch einen Fehler im Immunsystem verursacht werden. Eine genetisch bedingte Überempfindlichkeit gegen Gluten könnte zu einer Kettenreaktion führen, bei der die Immunzellen körpereigenes Gewebe angreifen und dabei auch Zellen in der Bauchspeicheldrüse zerstören, was einen Insulinmangel verursachen könnte.

Die Symptome können sehr unterschiedlich ausfallen

Diabetes Patienten, bei denen eine Glutenunverträglichkeit festgestellt werden konnte, berichten häufig, dass sie nur unspezifische Symptome an sich feststellen konnten. Blähungen und ein leichtes Magendrücken oder kleine Hautveränderungen weisen im ersten Moment nicht auf eine Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) hin und oft vergehen Jahre, ehe eine konkrete Diagnose gestellt werden kann. Da unspezifische Symptome eine Diagnose erschweren, erkennen auch erfahrene Ärzte eine Glutenunverträglichkeit nicht immer auf den ersten Blick und vermuten andere Ursachen oder schicken ihren Patienten zum Psychologen, weil sie seelische Probleme verantwortlich machen. Steht der Verdacht aber erst im Raum, lässt er sich leicht anhand einer Gewebeentenahme aus dem Dünndarm oder durch einen Antikörpernachweis bestätigen, doch viele Patienten empfinden leichte Symptome lange nicht als so störend, dass sie einen deswegen einen Arztbesuch in Erwägung ziehen. Patienten mit Diabetes Typ 1, die sich nicht sicher sind, können aber auch in Eigenregie herausfinden, ob sie unter einer Zöliakie leiden könnten.

Glutenfreie Ernährung

Die Umstellung auf eine glutenfreie Ernährung ist nicht so schwer, denn online gibt es Glutenfreie Rezepte zum Nachkochen und natürlich ist auch eine Reihe von Kochbüchern im Handel erschienen, die konkrete Tipps und Anregungen liefern können. Glutenfreie Pfannkuchen oder Muffins und auch Maisbrot oder glutenfreie Lasagne, die mit Buchweizen hergestellt wird, sind Möglichkeiten, die sich schnell recherchieren lassen und wer danach weniger Magen-Darmbeschwerden verspürt als mit normaler Kost, hat bereits den ersten Hinweis auf eine Glutenunverträglichkeit. Zwei oder drei Wochen lang sollte die „Kur“ mit glutenfreien Lebensmitteln andauern, damit Unterschiede im Befinden möglichst genau beschrieben werden können, denn so kann der Besuch beim Arzt schnell zu einer genauen Diagnose führen. Schließlich ist nicht der Nachweis einer Glutenunverträglichkeit das Problem, sondern das Erkennen des Problems bei unspezifischen Symptomen.

Was tun, wenn der Arzt die Zöliakie bestätigt?

Hat ein Arztbesuch ergeben, dass der eigene Körper auf Gluten unerwünscht reagiert, bleibt nur eine dauerhafte Umstellung der Ernährung. Glutenfreie Zutaten gibt es in vielen Supermärkten und auch online lassen sich allerhand Leckereien bestellen, die ohne Gluten auskommen. Doch Zöliakie-Patienten müssen nicht für immer Zuhause essen, denn es gibt auch viele Restaurants, die glutenfreie Gerichte auf der Speisekarte führen. Diese Speisekarte wird zusätzlich zur normalen Karte geführt und in den meisten Lokalen muss gezielt danach gefragt werden, doch dann ist die Auswahl nicht klein und der Genuss beim Essen garantiert. Glutenfreie Restaurants in Ihrer Region finden Sie aber auch online, denn hier sammeln Betroffene auf verschiedenen Webseiten Adressen dazu. Viele Restaurants stellen sich auch gern auf ihre Gäste ein und ein Anruf kann klären, ob für eine glutenfreie Mahlzeit besondere Zutaten frisch eingekauft werden müssen. So können auch Zöliakie-Patienten mit ein wenig Planung abends zum Essen ausgehen und das Leben ganz normal genießen.