Kann man Insulin auch inhalieren?

Kann man Insulin auch inhalieren?Diabetes-Patienten haben es wahrlich nicht leicht und nicht jeder Mensch spritzt sich gerne Insulin. Doch ist gerade bei Menschen, die Diabetes haben, Insulin lebenswichtig. Damit diese Menschen von der Spritze befreit werden, wurde im Jahre 2006 in Europa und den USA Insulin zum Inhalieren als Medikament zugelassen. Die Insulininjektion wurde vor mehr als achtzig Jahren eingeführt und seit etwa fünf Jahren kann man das lebensnotwendige Hormon auch inhalieren. Versuche, Insulin als Tabletten herzustellen, sind nicht gelungen. Mit dem Insulinpulver gelang ein Durchbruch.

Zugelassen ist das Produkt für Erwachsene, die den Typ-1-Diabetes und den Typ-2-Diabetes haben. Das Pulver wird vor den Mahlzeiten inhaliert und gelangt schneller in das Blut als mittels Injektion. Studien haben bewiesen, dass beim Inhalieren von Insulin die maximale Konzentration bereits nach 49 Minuten vorhanden ist, während sie bei der Injektion 105 Minuten benötigt. Bei der klinischen Prüfung wurden Bedenken geäußert und zwar zum einen wurde die geringe Bioverfügbarkeit kritisiert und zum anderen kam ein Hinweis darauf, dass die Lunge dadurch gereizt werden könnte. Beweise für eine Reizung der Lunge durch das Inhalieren von Insulin konnten nicht gefunden werden, doch die geringe Bioverfügbarkeit könnte durchaus ein Problem werden.

Von dem Insulin, das im Trockenpulver enthalten ist, gehen etwa 10 % ins Blut, ein gutes Drittel verbleibt im Inhalator und der Rest wird auf dem Weg zur Lunge abgebaut. Aus diesen Gründen muss das Insulin, das inhalierbar ist, höher als das injizierte dosiert werden. Wie alle Medikamente hat auch das pulverisierte Insulin Nebenwirkungen, die sich in Hustenreiz und Husten zeigen. Diese sind aber schnell wieder verschwunden. Das inhalierbare Insulin sollte nicht von Rauchern und Patienten mit Asthma oder Bronchitis verwendet werden.