Fördert ungesunde Ernährung die Zuckerkrankheit?

Die Zuckerkrankheit oder medizinisch Diabetes mellitus ist eine Gruppe von Stoffwechselkrankheiten, die erhöhte Blutzuckerwerte verursachen. Beim Diabetes unterscheidet man Typ 1 und Typ 2. Diabetes vom Typ 1 ist selten und umfasst nur etwa 5 % aller Diabetesfälle. Sie tritt vorwiegend bei Kindern und Jugendlichen auf und wird dadurch verursacht, dass die Bauchspeicheldrüse nicht mehr genug Insulin produziert. Diabetes vom Typ 2 umfasst mehr als 90 % aller Diabetesfälle und tritt erst später im Leben auf und ist ein Ergebnis von Insulinresistenz und Nachlassen der Insulinproduktion durch Überbeanspruchung. Die genauen Ursachen der Diabetes werden gegenwärtig noch erforscht.

Zumindest scheint inzwischen festzustehen, dass ungesunde Ernährung die Entstehung von Diabetes Typ 2 fördert. Das lässt sich klar aus den Statistiken ablesen. Im Jahre 1960 betrug der Anteil der Diabetiker an der deutschen Bevölkerung 0,6 %, gegen Ende der achtziger Jahre bereits 4,1 % und gegenwärtig mit 8 Millionen Diabetikern in Deutschland nähert er sich der 10-Prozent-Marke. Die Tendenz ist weiter steigend. Diabetes tritt häufiger in sozial schwachen Schichten als in besser verdienenden Gruppen auf. Der Trend zeigt sich in allen Industrieländern.

Ungesunde Ernährung scheint so die Entstehung von den Diabetes Typen zumindest zu begünstigen. In den 50er Jahren begann in Deutschland der Siegeszug des Fast Foods. Damit sind nicht nur Schnellrestaurants gemeint, sondern mehr und mehr Fertiggerichte, die den Verbrauchern als zeitsparend und bequem angepriesen werden. Da in mehr und mehr Familien beide Ehepartner arbeiten, bleibt weniger Zeit für die traditionelle Zubereitung von Mahlzeiten. Gesunde Hausmannskost wird durch Fertiggerichte oder Snacks für unterwegs ersetzt, die reich an Kalorien, Fett und Zucker sind. Zur Verarbeitung der Nahrung muss die Bauchspeicheldrüse Insulin in Höchstleistung produzieren. Dadurch werden die Zellen überbeansprucht und können nach einigen Jahren nicht mehr genug Insulin bilden. Das Ergebnis ist Diabetes.